Die Grippeschutzimpfung: Warum sie wichtig ist und wie sie uns schützt
Für viele Menschen gehört die jährliche Impfung gegen Grippeviren bereits zur Routine in der Gesundheitsvorsorge.
Laut Daten des Robert Koch Instituts steigt die Impfquote in Deutschland seit dem Jahr 2018 leicht an. Bundesweit wurde laut RKI 2020/21 eine Impfquote von 47% bei Personen ab 60 Jahren erreicht. Die Impfbereitschaft liegt dabei in den östlichen Bundesländern deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. In der Saison 2020/21 ließen sich in westlichen Bundesländern 44% der über-60-Jährigen impfen, in den östlichen Bundesländern waren es hingegen 62%.
Die Vorteile, der Grippeschutzimpfung sind weitaus größer, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen den Nutzen der Impfung näherbringen und verdeutlichen, warum es sinnvoll ist, sich jedes Jahr impfen zu lassen.
Was ist die Grippe und warum ist sie gefährlich?
Die Grippe, auch Influenza genannt, ist keine gewöhnliche Erkältung. Sie wird durch verschiedene Influenzaviren verursacht und kann plötzlich auftreten. Typische Symptome sind hohes Fieber, Husten, Schnupfen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie starke Erschöpfungszustände. Im schlimmsten Fall kann die Grippe zu schweren Komplikationen führen: Etwa Lungenentzündungen, Herzprobleme oder sogar den Tod.
Wie funktioniert die Grippeschutzimpfung?
Die Grippeschutzimpfung, auch Influenza-Impfung genannt, ist ein bewährtes Verfahren, um sich vor den gefährlichen Grippeviren zu schützen. Die ersten Impfungen der Allgemeinbevölkerung erfolgten bereits 1942. Sie basiert auf der Aktivierung des Immunsystems durch eine inaktivierte Form des Virus oder Teile davon. Dies ermöglicht dem Körper, spezifische Abwehrmechanismen gegen die Grippeviren zu entwickeln, ohne tatsächlich an der Krankheit zu erkranken. Wenn man später mit den echten Grippeviren in Kontakt kommt, erkennt das Immunsystem diese und kann eine schnelle und effiziente Abwehrreaktion starten.
Wie ist die Grippeschutzimpfung zusammengesetzt?
Die Grippeschutzimpfung, auch als Grippeimpfung bekannt, besteht aus einer inaktiven oder abgeschwächten Form der aktuellen Grippeviren. Diese Viren werden sorgfältig ausgewählt, um die am wahrscheinlichsten zirkulierenden Stämme in der bevorstehenden Grippesaison abzudecken. Die Impfung enthält winzige Bestandteile der Viren oder Teile davon, die das Immunsystem dazu anregen, Antikörper gegen diese spezifischen Stämme zu produzieren.
Warum ändert sich die Zusammensetzung des Impfstoffes jedes Jahr?
Die Zusammensetzung der Grippeschutzimpfung wird jedes Jahr überarbeitet, weil Grippeviren sich ständig verändern. Sie unterliegen genetischen Mutationen, die zu neuen Varianten führen. Diese Veränderungen sind der Grund dafür, dass die Immunität, die durch vorherige Infektionen oder Impfungen aufgebaut wurde, möglicherweise nicht ausreicht, um vor den neuen Varianten zu schützen. Daher wird der Impfstoff jährlich angepasst, um die aktuell zirkulierenden Stämme bestmöglich abzudecken.
Für wen empfiehlt die ständige Impfkommission die Grippeschutzimpfung?
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung:
- für alle Personen ab 60 Jahre,
- für alle Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel. (siehe „Warum wird die saisonale Influenza-Impfung auch für Schwangere empfohlen?„),
- für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV) (siehe „Warum sollten Personen mit Grundkrankheiten gegen Influenza geimpft werden?“),
- für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie für
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können.
Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem
- Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal),
- Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr,
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.
Warum sollte ich mich impfen lassen?
- Persönlicher Schutz:
Die Impfung bietet einen direkten Schutz vor den Grippeviren. Indem Sie sich impfen lassen, verringern Sie Ihr Risiko, an der Grippe zu erkranken, erheblich. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie zu den gefährdeten Bevölkerungsgruppen gehören, wie ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Personen mit chronischen Erkrankungen.
- Vermeidung von Komplikationen:
Die Grippe kann schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Die Impfung senkt nicht nur das Erkrankungsrisiko, sondern minimiert auch das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Folgeerkrankungen.
- Schutz der Gemeinschaft:
Die Grippe ist hochansteckend, und ungeimpfte Personen können die Viren leicht verbreiten. Durch Ihre Impfung tragen Sie dazu bei, die Ausbreitung der Grippeviren einzudämmen und vulnerable Menschen in Ihrer Umgebung zu schützen.
- Entlastung des Gesundheitssystems:
Gerade in der klassischen Erkältungszeit sind die Praxen und Krankenhäuser voll und Ärzte und Praxispersonal stark belastet. Die Grippeschutzimpfung reduziert die Zahl der Grippefälle und hilft so, medizinische Ressourcen zu schonen.
Hat die Impfung Nebenwirkungen?
Wie bei den meisten medizinischen Interventionen kann auch die Grippeschutzimpfung Nebenwirkungen haben. Die meisten Nebenwirkungen sind jedoch mild und vorübergehend. Dazu gehören leichte Schmerzen oder Rötungen an der Injektionsstelle, leichte Müdigkeit, Kopfschmerzen oder ein leichtes Fieber. Diese Nebenwirkungen treten in der Regel innerhalb weniger Tage nach der Impfung auf und klingen von selbst ab.
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind äußerst selten. Die Grippeschutzimpfung wird von medizinischen Experten sorgfältig überwacht und regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass sie sicher und wirksam ist. Sie hat sich seit Jahrzehnten bewährt.
Insgesamt überwiegen die Vorteile der Grippeschutzimpfung bei weitem die potenziellen Risiken. Die Impfung schützt nicht nur vor einer potenziell schweren Grippeerkrankung, sondern trägt auch dazu bei, die Ausbreitung der Grippeviren einzudämmen und vulnerable Bevölkerungsgruppen zu schützen.
Bevor Sie sich impfen lassen, können Sie eventuelle Bedenken und Fragen mit Ihrem Arzt besprechen, um die bestinformierte Entscheidung für Ihre Gesundheit zu treffen.
Fazit: Schützen Sie sich und andere!
Die Grippeschutzimpfung ist ein einfacher, sicherer und wirksamer Weg, um sich vor den Gefahren der Grippe zu schützen. Indem Sie sich impfen lassen, tun Sie nicht nur etwas für Ihre eigene Gesundheit, sondern tragen auch dazu bei, Ihre Familie, Ihre Freunde und die Gemeinschaft insgesamt zu schützen.